Mit Blick auf den baldigen Start in die neue Spielzeit haben wir mit dem Abteilungsvorstand des TV Brechten ein „corona-konformes“ Interview geführt. Dabei bilanziert er die letzte Saison, lässt uns an seinen Erfahrungen mit der Coronapandemie teilhaben und gibt uns abschließend seine Erwartungen und Wünsche für die neue Saison mit auf den Weg.

„Bis zum Abbruch der Saison 19/20 war ich mit deren Verlauf sehr zufrieden. (…)Die Zuschauerresonanz und die Atmosphäre bei den Spielen haben mich begeistert.“

Hallo Peter,

wie beurteilst Du die Ergebnisse und das Abschneiden der einzelnen Mannschaften bis zum Abbruch der Spielzeit und wie fällt Dein Saisonfazit aus?

Bis zum Abbruch der Saison 19/20 war ich mit deren Verlauf sehr zufrieden.

Unsere Erste hat sich großartig weiterentwickelt und konnte auch mit den Spitzenteams mithalten. Sehr gefreut hat mich die Entwicklung rund um die Heimspiele in Eving. Die Zuschauerresonanz und die Atmosphäre bei den Spielen haben mich begeistert.

Die Zweite hat nach dem Aufstieg in die Bezirksliga tolle Spiele gezeigt und sich schnell in der neuen Umgebung behauptet. Die Dritte hätte den Aufstieg in die Kreisliga aus eigener Kraft schaffen können und hat zu Recht eine Wildcard für den Aufstieg erhalten.

Die Damenmannschaft hatte zuletzt einen richtig guten Lauf und hätte sicherlich noch einige Punkte geholt. Und auch die Vierte hat gute Leistungen gezeigt.

Im Jugendbereich hatten wir mit der B-Jugend und der C-Jugend der JSG Brechten/Lünen zwei Teams in der Verbandsliga. Die C-Jugend ist sogar Meister ihrer Staffel geworden! Dazu kommt die Vize-Kreismeisterschaft der D1.

Insbesondere im unteren Jugendbereich hatten wir in der letzten Saison großen Zulauf, so dass wir von den Minis bis zur C-Jugend in jeder Altersklasse mindestens zwei Teams melden konnten.

Schade war das abrupte Ende der Saison für alle Teams, denen der gewohnte Abschluss fehlte, aber insbesondere für die A-Jugendlichen, die durch das Mitwirken in den Seniorenteams in den letzten Saisonspielen wichtige Erfahrungen gesammelt hätten.

Vielen Dank an alle, die daran mitgewirkt haben, dass wir gemeinsam auf eine so gelungene Saison zurückblicken können!

„Der Lockdown und somit auch der Abbruch der Saison waren aus meiner Sicht ohne Alternative, also der richtige Schritt.“

Lass uns nun kurz über das alles beherrschende Thema „Corona“ sprechen. Was hast Du gedacht und gefühlt als Du das erste Mal von der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen (Lockdown/Abbruch des Spielbetriebs/etc.) erfahren hast?

Die Corona-Pandemie hat mich von Beginn an in Bezug auf die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen sehr beunruhigt. Meine Gedanken waren lange Zeit nicht wirklich beim Handball. Der Lockdown und somit auch der Abbruch der Saison waren aus meiner Sicht ohne Alternative, somit der richtige Schritt. Die Wertung der Saison, also die Auf- und Abstiegsregelungen, halte ich für gerecht. Sie führt aber wegen der großen Mannschaftszahlen in den einzelnen Ligen zu neuen Problemen.

Welche zentralen Herausforderungen haben sich für Dich und die Handballabteilung daraus ergeben?

Die größte Herausforderung für mich persönlich war es, zu lernen mit der Ungewissheit umzugehen. Schritt für Schritt konnten wir aber wieder näher in Richtung Normalität kommen. Es ergab sich viel Arbeit, um den Trainingsbetrieb wieder aufnehmen zu können. Dabei war es schwierig die richtigen Maßnahmen festzulegen, um einerseits der Fürsorgepflicht als Vorstand nachzukommen und andererseits den Handballsport wieder zu ermöglichen. Für die Trainerinnen und Trainer lag die Herausforderung darin unter sehr schwierigen Rahmenbedingungen die Saisonvorbereitung zu planen und zu starten.

Im Allgemeinen wird sehr viel über finanzielle Schäden und Herausforderungen durch die Corona Krise gesprochen. Welche finanziellen Auswirkungen hat die Krise für den TVB und speziell für die Handball-Abteilung?

Die finanziellen Auswirkungen sind für viele Vereine erheblich, weil Einnahmen durch den Wegfall von Mitgliedsbeiträgen, Eintrittsgeldern und Werbepartnern fehlen. Zum Glück haben uns fast alle Mitglieder die Treue gehalten und auch viele Werbepartner werden zukünftig mit uns zusammenarbeiten. 

Weiterhin gab es die Soforthilfe des Landes NRW und auch Initiativen wie die Corona-Shirt-Aktion helfen uns sehr.

Generell ist verständlicherweise eine negative Stimmung allgegenwärtig. Gibt es für Dich auch etwas Positives aus der Corona Krise mitzunehmen?

Die aktuelle Situation ist sehr negativ, aber schwierige Zeiten bieten auch immer die Chance neue Wege auszuprobieren. Ich bin sicher, dass wir auch innerhalb des TV Brechten und der JSG Brechten/Lünen Lösungen finden werden, die uns helfen, uns positiv zu entwickeln.

Lass uns nun über die neue Saison sprechen:

Hältst Du den anvisierten Starttermin (zu Beginn des Oktobers) für realistisch und durchführbar?

Nach aktuellem Stand ja. Dafür müssen aber noch weitere Lockerungen für den Hallensport eingeführt werden. Wichtig ist auch die Frage, wann wie viele Zuschauer zu den Spielen erlaubt sind.

„Bei der Saisonplanung wurden aber bereits Maßnahmen ergriffen, um zeitliche Puffer einzubauen.“

Denkst Du, dass eine komplette Saison durchgespielt werden kann?

Das hoffe ich sehr! Es kann aber durchaus Unterbrechungen geben in der Form, dass einzelne Teams für eine gewisse Zeit ausfallen. Bei der Saisonplanung wurden aber bereits Maßnahmen ergriffen, um zeitliche Puffer einzubauen. So hat man z. B. mehr Staffeln mit weniger Mannschaften eingeführt.

Welche Erwartungen und Ziele möchtest Du an die Seniorenmannschaften formulieren/herausgegeben?

Zu den sportlichen Zielen möchte ich an dieser Stelle nichts sagen, weil diese aufgrund der aktuellen Situation noch nicht mit den Teams abgestimmt sind.

Bisher liegt ja nur für die 1. und 2. Herrenmannschaft eine Staffeleinteilung vor.

Ich erwarte, dass sich alle diszipliniert und vorsichtig verhalten und dazu beitragen, dass die kommende Handballsaison durchgeführt werden kann.

„Ich vermisse mit meinen Freunden so richtig zu zocken!“

Vielen Dank für Deine offenen Worte. Zum Abschluss möchten wir Dir gerne noch die Möglichkeit geben einige Worte an die Mitglieder der Handball Abteilung zu richten. Was möchtest Du uns abschließend noch gerne mit auf den Weg in die neue Saison geben?

In diesen unsicheren Zeiten ist es wichtig, Halt zu finden und eine Perspektive zu haben. Auch wenn der Handball nur ein Teil unseres Lebens ist, ist er für viele von uns doch ein sehr wichtiger Teil. Ich wünsche mir, dass wir uns gemeinsam in der Handballabteilung des TV Brechten Halt geben und freue mich, dass wir durch die Öffnung des Sports in Corona-Zeiten wieder die Perspektive haben, Handball zu spielen.

Wie hat es ein Kind zuletzt in den Interviews zu „Was vermisst ihr am Handball?“ so schön gesagt: „Ich vermisse mit meinen Freunden so richtig zu zocken!“

                                                                                               Autor Matthias Rostek

Kategorien: Spiele